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Der Garten von Eichstätt. Die vollständigen Tafeln - Basilius Besler

  • Производитель: Entomon
  • Модель: VS-3760
  • Наличие: 1
8860 ₽ 6990 ₽

Hong Kong, Köln, London, Los Angeles, Madrid, Paris, Tokyo, Tachen, 2007, 444 pp. in full color, 28 x 35 cm, hard cover and dust jacket, ISBN: 978-3822838075, good condition

Über die Entstehung des Hortus Eystettensis berichten am ausführlichsten die wiederholt genannten Gewährsleute Philipp Hainhofer und Basilius Besler. Hainhofer zitiert aus einem Schreiben Fürstbischof Gemmingens an Herzog Wilhelm Y. von Bayern, er habe, was „blumen und garten gewächs anlangt“, seit einiger Zeit aus seinem Garten „abcopieren lassen, welches Ich aber dissmals nit bey handen, sondern nach Nürnberg versandt habe, alda Sie inn kupfer gestochen werden sollen, und villeicht mittler weil inn truckh ausgehen möchten“. Dasselbe erzählt er Hainhofer: Die Zeichnungen seien in Nürnberg, wo „mich ein Apotheckher, so mir meinen garten helffen aufrichten und mit blumen vermehren, darumben gebetten, der es will in kupfer abstechen, tru-ckhen, mir dedicieren, und also seinen Ruhm und profitt darmit suchen“. Hainhofer fährt in dem Bericht fort, „dass der Beseler Apote-ckher inn Nürnberg eben mit dem buch inn völliger arbeit seye, dass Ihre Fürstl. Gnaden es verlegen, wöchentlich eine oder zwo Schachteln voll frischer blumen zum abconterfetten hinein schickhen“ und das „buch inn die 3 000 fl. [Gulden] kosten werde“.

Der Nürnberger Apotheker Besler geht in der lateinisch abgefaßten Dedikation des Werkes an den Fürstbischof und in der Vorrede an den Leser näher auf sein Verfahren ein. Er beschreibt, wie er sich die erforderlichen botanischen Kenntnisse durch Lektüre und Rücksprache mit bekannten Botanikern erworben und in Nürnberg einen eigenen kleinen Garten angelegt habe, „nicht nur, um das Pflanzenstudium intensiver zu betreiben und meinem Gönner zu genügen, sondern auch, damit nötigenfalls die jeweiligen Pflanzen möglichst frisch für den Gebrauch [das Abzeichnen] hergenommen werden könnten“. Die von Eichstätt ein- bis zweimal wöchentlich geschickten Pflanzen kamen wohl nicht immer frisch genug an; außerdem konnte der mühsame Transport so auf ein erträgliches Maß eingeschränkt werden. In der Vorrede an den Leser schreibt Besler, daß die Pflanzen zwar großenteils direkt aus dem Eichstätter Garten, teilweise aber auch aus dem Gebiet des Fürstbistums bzw. der Diözese Eichstätt (sie reicht bis zum Süden Nürnbergs) stammen. Den Pippau (Tafel 256, I) z.B. habe er auf dem Weg nach Augsburg mitgenommen.

Im übrigen habe er mehr als 40 einheimische Pflanzen und Kräuter des fürstbischöflichen Gartens zugunsten seltener und vornehmerer einfach weggelassen - und folgt damit der von Leonhard Fuchs (1501-1566) und Jakob Theodor Tabernaemonta-nus (um 1520/30-1590) eingeschlagenen Linie, Pflanzen ihrer Schönheitwegen abzubilden. Einen Auftrag zur Vollständigkeit, so schreibt er, habe er nicht gehabt.

Das Werk ist, wohl nach Vorbild des Joachim Camerarius, in vier Jahreszeiten und weiter in Ordnungen eingeteilt, innerhalb derer blattweise gezählt wird. Besler war vor allem bestrebt, die Pflanzen, jedenfalls die vornehmen, „flores & plantae istae principes“, in ihrer vollen blühenden Größe abzubilden. Die wildwachsenden und kleineren wurden „gleichsam als Diener und Lakaien“ wie Ornamente zum Auffüllen der Tafeln hinzugefügt. Die Tafeln sind also als Kunstwerke komponiert. Auch die Farbgebung ist konstituierend eingeplant, wie der Vergleich mit unkolorierten Ausgaben zeigt. Die beigefügten kleineren Pflanzen sind durchweg farblich auf die großen abgestimmt, ja die Farbe ist oft das wichtigste Rompositionselement, wie beispielsweise die Tafel 274 mit der Darstellung des Akanthus in Kombination mit zwei Vergißmeinnicht zeigt: im Erscheinungsbild ganz unterschiedliche, im Farbton genau aufeinander abgestimmte Pflanzen. Dementsprechend enthalten die in der Universitätsbibliothek Erlangen aufbewahrten Vorzeichnungen für die Kupfertafeln, wenn auch oft nur rudimentäre, so doch ausreichende Vorgaben für die Kolorierung.

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