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Wunderwelt der Käfer - Bernhard Klausnitzer

  • Производитель: Entomon
  • Модель: EN-3789
  • Наличие: Предзаказ
1990 ₽

Leipzig, Edition Leipzig, 1981, 212 pp. in black and white with color tables, 25 x 28 cm, hard cover and dust jacket, good condition

Vielleicht wird mancher Leser die Frage stellen : Warum wird schon wieder ein Buch über Käfer vorgelegt? Es gibt doch bereits so viele, und immer wieder erscheinen neue! - Wir wollen hoffen, daß auch in Zukunft immer wieder Bücher über dieses Thema geschrieben und gedruckt werden, und sicher werden sie stets ihre interessierten Leser finden.

Denn es lockt immer von neuem, von der Vielfalt dieser Tiergruppe zu berichten, Besonderes herauszugreifen und dem Naturfreund die reizvolle Schönheit und die faszinierende Lebensweise der Käfer, ihren Nutzen und auch ihre Schädlichkeit zu schildern - ein wahrhaft unerschöpfliches Thema! Den Menschen haben die Käfervon alters her in vielfältiger Weise beschäftigt, und so bestehen mannigfache Beziehungen zwischen Mensch und Käfer. Ich will versuchen, diese - ausgehend vom Körperbau, der Biologie und der Verbreitung der heute lebenden Käfer - darzustellen, wobei versucht wurde, mehr das Besondere als das Allgemeine herauszuarbeiten. Das vorliegende Buch soll eine bescheidene Grundlage für eine Natur- und Kulturgeschichte der Käfer sein - ein bisher kaum versuchtes Unterfangen.

„Nirgends erscheint die bildende Kunst der Natur glänzender als an den Insekten. An den größeren Tieren war nämlich die Formgebung bei der Bildsamkeit des Stoffes viel leichter. Indes bei jenen kleinen fast unscheinbaren Geschöpfen, welche Zweckmäßigkeit und welch unbeschreibliche Vollendung war hier geboten! Wo hat die Natur an der Mücke - und es gibt noch viel winzigere Insekten - so viele Sinne angebracht? Wo finden sich bei ihr die Organe des Sehens, Riechens und Schmeckens? Und woher rührt die verhältnismäßig so deutliche Stimme des Tieres? Mit wie zarter Hand sind seine Flügel an den Körper geknüpft, die Schenkel verlängert und der Leib gewölbt! Wie verlieh die Natur der Mücke den heißen Durst nach Menschenblut? Mit welcher Kunst spitzte sie den Stachel zum Durchbohren der Haut! Ja, nicht genug damit, sie formt ihn zum doppelten Zwecke, so daß er nicht nur spitz genug zum Stechen, sondern gleichzeitig röhrenförmig zum Saugen eingerichtet ist. Und dabei ist dieses Organ so zart, daß man es kaum sehen kann. So hat die Natur dem Holzwurm Zähne, um das Holz zu durchbohren, verliehen und ihm zugleich seine Nahrung aus dem Holze bereitet. Wir bewundern dagegen den Rücken des Elefanten, da er damit Türme zu tragen vermag, den Nacken, mit dem der Stier seinen Feind emporschleudert, die Raubsucht des Tigers und die Mähne des Löwen. Aber wahrlich, nirgends erscheint die Natur so groß wie in dem Kleinsten, das sie hervorbringt. Daher bitte ich den Leser, wenn er auch vieles vonden Dingen gering achtet, ihre Beschreibung doch nicht zu verschmähen* da bei der Betrachtung der Natur nichts als unwichtig angesehen werden darf.“

Diese Zeilen schrieb kein Geringerer als der große römische Schriftsteller Gaius Plinius Secundus (23-79). Auch heute noch findet die unendliche Vielfalt der Insekten, speziell der Käfer, das Interesse des Menschen. Im vorliegenden Buch wird versucht, neben der andeutungsweisen Darstellung der Beziehungen, die sich im Laufe der Geschichte zwischen Mensch und Käfer herausgebildet haben, eine Auswahl des ganz Besonderen vorzustellen, das die Welt der Käfer zu bieten hat. Denn gerade diese Besonderheiten sind es gewesen, die den Menschen stets angezogen haben. Sie waren die Ursache für die Verehrung der Pillendreher im Alten Ägypten und für die zahlreichen Dichtungen, die über Leuchtkäfer entstanden sind. Die Giftigkeit einzelner Käferarten wurde für Gutes und Schlechtes genutzt. Viele Käfer waren dem Menschen ein Schrecken, vernichteten sie doch seine Vorräte und die von ihm angebauten Pflanzen. Andere Käfer sah er als glückbringend an und verehrte sie entsprechend. Insgesamt gesehen, scheint der Mensch jedoch wenig innere Beziehungen zu den Käfern gefunden zu haben, vergleicht man diese etwa mit Schmetterlingen, Bienen oder gar Säugetieren und Vögeln. Obwohl die bei weitem artenreichste Tiergruppe der Welt und in Billiardenexemplaren vorhanden, sind die Käfer dem Menschen doch recht fremd geblieben. Das beginnt bei den Überlieferungen der alten Griechen und läßt sich bis in die Gegenwart hinein verfolgen. Und doch hat es immer wieder Spezialisten gegeben, die, von der Mannigfaltigkeit der Formen magisch angezogen, ihr ganzes Leben in den Dienst der Erforschung der Käfer stellten. Sie haben ein äußerst reiches Wissen zusammengetragen, das uns ermöglicht, die unendliche Vielfalt der Käfer als endlich zu erkennen. Ihre Arbeiten lehren uns vielfach, das Allgemeine und Typische der Käfer zu sehen. Durch diese Erkenntnis des Allgemeinen wird es überhaupt erst möglich, das Besondere, das Einmalige, die „Spitzenleistungen“ erfassen zu können. Wenn es gelingt, mit dieser Darstellung dem Leser die faszinierende Tiergruppe der Käfer ein wenig näherzubringen, ist das Anliegen des Buches erfüllt.

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